Welchen Einfluss haben Zuneigung und Liebe auf unser Gehirn

Passend zur gefühlvollen Jahreszeit gibt es diesen Monat einen Blogbeitrag zum Thema Zuneigung und Liebe und deren enormen Einfluss auf unser Gehirn und dessen Entwicklung von frühester Kindheit an.

Der Einfluss von liebevoller Erziehung auf unser Gehirn.

Die Studie der „Washington University School of Medicine“ in St. Louis zeigt, welchen enormen Einfluss liebevolle Erziehung auf die Entwicklung unseres Gehirns haben – und zwar von Anfang an. Neurologen haben herausgefunden, dass in Abhängigkeit vom elterlichen Umgang mit dem Kind, sich das kindliche Gehirn mehr oder weniger gut entwickelt.

So belegen die Studienergebnisse, dass die Entwicklung und das Volumen unseres Gehirns maßgeblich von einer liebevollen Kindererziehung abhängen. Es ist die erste Studie, die beweist, dass Veränderungen von Gehirnregionen eines Kindes (in diesem Fall dem Hippocampus) in direktem Zusammenhang mit der elterlichen Zuneigung stehen.

Auswirkungen und Gründe einer unterschiedlicher Gehirnentwicklung.

Das Bild zeigt Gehirnaufnahmen von zwei gleichaltrigen Kleinkindern (beide 3 Jahre alt). Das Gehirn auf der linken Seite ist deutlich größer und hat weniger Flecken und dunkle Bereiche als das Rechte. Laut Studie fehlen dem Kind rechts fundamentale Gehirnbereiche (u.a. verkleinerter Hippocampus).

Bild: truththeory.com/2013/11/19/brain-scans-show-the-real-impact-love-has-on-a-childs-brain/

Bild: truththeory.com/2013/11/19/brain-scans-show-the-real-impact-love-has-on-a-childs-brain/

Diese Unterentwicklung führt zu mentalen und emotionalen Beeinträchtigungen, wie beispielsweise eine eingeschränkte Intelligenz und begrenzte soziale Fähigkeit zur Empathie. Ein verringertes Wachstum des Hippocampus und limbische Anomalien kann zudem das Risiko für Amnesie (dissoziativen Störungen) und Gedächtnisbeeinträchtigungen erhöhen.

Laut Neurologen ist der elterliche Umgang der Hauptgrund für diese gravierende, unterschiedliche Entwicklung:

Während das Kind links in seiner frühesten Kindheit liebevolle elterliche Zuwendung erhielt, litt das Kind rechts unter extremer Vernachlässigung und Misshandlung.

Eine frühzeitige Zuwendung und Unterstützung bei Kleinkindern wirkt sich somit positiv auf die Gehirnentwicklung aus. So ergab die Studie, dass mütterliche Unterstützung im frühen Baby- und Kindesalter zu einem größeren Volumen des Hippocampus der Kinder führt.

Genauer gesagt, zeigt die Studie folgendes: Wird einem Kleinkind eine leicht stressige, interaktive Aufgabe gestellt, bei der es positive Zuwendung seitens der Eltern erhält, hat dies einen signifikanten Einfluss auf das Wachstum des Hippocampus. Dieser weist nämlich zu einem späteren Zeitpunkt (im Schulkindalter) ein deutlich größeres Volumen auf und zwar in beiden Gehirnhemisphären.

Was können wir daraus lernen?

Kinder, die frühzeitig Liebe und Zuneigung erhalten, sind klüger und haben ein verbessertes Lernvermögen – dafür sprechen sowohl die Ergebnisse dieser Studie als auch weiterer Studien zu diesem Thema.

Zuneigung, Zuwendung und Liebe sind also entscheidend für unsere kognitive, mentale und emotionale Entwicklung und Fähigkeiten von Anfang an.

In diesem Sinne, wünschen wir euch eine besinnliche und liebevolle Weihnachtszeit, voller Zuneigung, Nächstenliebe und Mitgefühl. Möge sich dies positiv auf uns und unser Umfeld auswirken, so dass sich die Gehirnareale, sowie die mentalen und emotionalen Fähigkeiten fleißig entwickeln ;-).

Nützliche Infos

Hippocampus: Der Hippocampus ist eine Schlüsselregion in unserem Gehirn, wichtig für unser Lernenvermögen, Gedächtnis und Stressreaktion. Hier klicken für weitere Informationen zum Hippocampus

 

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Die Studie als Download
PNAS-2012-Luby-2854-9.pdf
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Weiterführende Studie:
Naumova et al.

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